Auf Malta, der wunderschönen Insel-Perle im Mittelmeer, begannen dieser Tage die alljährlichen Prozessionen, von Heiligenstatuen, Blaskapellen und Feuerwerk begleitet, zu Ehren ihrer Schutzheiligen. Dabei hat jeder Ort und jedes kleine Dorf seinen eigenen Schutzpatron, den es in würdiger Manier zu ehren gilt. Dass dafür auch mittels eines bunten, krachenden Feuerwerk das Wohlwollen des Schutzheiligen erreicht werden soll, macht für alle Beteiligten nach dem langen ‚Winterschlaf‘ durchaus Sinn. In der Hauptstadt von Malta, in Valetta, findet die wohl prächtigste und bunteste Prozession unter den vielen auf der Insel statt. Hier wird der heilige Paulus geehrt, der laut Überlieferungen an der Küste Maltas einmal Schiffbruch erlitt, bei den Inseleinwohnern aber Gastfreundschaft und Hilfe fand. Dieser heilige Paulus erfährt beim Umzug in Valetta die ihm gebührende Ehre in besonderer, zum Teil recht anstrengender Art und Weise.
Das Feuerwerk, die Musik, die bunte, sich wiegende Menge der Leute begleitet eine von acht auserwählten Trägern getragene, übermannsgroße Statue des heiligen Paulus bis an sein Ziel, dem Einzug in die heilige Kirche. Diese gewaltig große Statue wurde aus Olivenholz gefertigt. Entsprechend der mediterranen Mentalität ist sie farbenfroh, mit den Händen in einladender Geste und freundlich schauend geschnitzt und bemalt worden. Auch die den ganzen Tag andauernde, gewaltige Prozession, von brillanten Feuerwerk begleitet, zeigt die Menschen fröhlich und ausgelassen. Konfetti-Regen, Fahnenschwenker, Blaskapellen und anderes buntes Treiben machen diese Umzüge zu wahren Festen der Lebensfreude. Aus allen Kneipen dröhnt die laute Musik, Kirchenglocken wetteifern mit Orgelklängen aus den offenen Kirchen, Chöre stimmen ein in dieses bunte Gewirr aller Aufführungen und Darbietungen.
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