In der ganzen Welt wird Silvester gefeiert. Aber nicht überall feiert man das neue Jahr in der Nacht vom 31. Dezember auf den 1. Januar. Außerdem gibt es in den verschiedenen Ländern auch unterschiedliche Bräuche, die zu Silvester abgehalten werden, damit die bösen Geister vertrieben werden. Wer einmal in ein anderes Land reisen möchte, um dort die Neujahrsfeier mitzuerleben, der sollte die Bräuche kennen.
In China wird Silvester, nicht wie in Deutschland am 31. Dezember, sondern erst im Februar begrüßt. Das Datum ist abhängig vom Vollmond, denn erst am Tag vom ersten Vollmond, der nach dem 21. Januar liegt, wird das neue Jahr gefeiert. Es gibt in der chinesischen Welt unterschiedliche Traditionen, die von den Menschen gepflegt werden. Hierzu gehört es beispielsweise, dass das Haus vor dem Neujahresfest mit Bambuszweigen geputzt wird, sodass die bösen Geister verschwinden. Auch wird von der Kleidung bis zur Bettwäsche alles erneuert, das Haus mit einem roten und einem goldenen Glückszeichen geschmückt und die Fenster zum neuen Jahr um 23 Uhr geöffnet, sodass das neue Jahr auch hereingelassen werden kann.
Auch in Israel werden spezielle Bräuche vollzogen, wenn der Rosh Hashana (deutsch: Jahresbeginn) ansteht. Es wird ein jüdisches Neujahrsfest gefeiert und zur Umkehr und Besinnung anregen. Der Aufruf zur Umkehr erfolgt durch das Blasen eines Widderhorns. Mit dem jüdischen Neujahrsfest werden auch zehn Tage zum Gedenken der Erschaffung der Welt 3761 v. Chr. Eingeleitet. Serviert werden am Silvester Abend süße Äpfel und Honigkuchen, sodass das neue Jahr süß werden kann. Beim Neujahrsfest begrüßen sich die Juden mit „Du mögest für ein gutes Jahr eingeschrieben sein“. Damit sie das Glück nicht verschlafen, bleiben zahlreiche gläubige Juden in der Neujahrsnacht wach.
Auch in Japan wird Silvester am 31. Dezember gefeiert, aber hier dauert das Neujahrsfest bis zum 7. Januar. Allerdings wird nicht an allen Tagen wild und bunt gefeiert, denn die ersten drei Tage sind Ruhetage, die mit Familie und Verwandten zusammen verbracht werden. Auch hier wird das Haus vor Silvester gründlich aufgeräumt und penibel geputzt. An den Hausseiten oder auch der Wohnungstür werden Torkiefern aufgestellt. 108 Glockenschläge klingen dann im Land in den Tempeln. Diese sollen die 108 Begierden der Menschen und 108 Übel des vergangenen Jahres vertreiben. Tradition ist es auch, dass die Familie beim Neujahrsfest Klöße aus Klebreis stampft, was am Neujahrsmorgen dann gegessen wird.
Wer nicht nach Japan, Israel oder China reisen möchte, der kann Silvester auch in Österreich erleben. Hier tanzen die Wiener auf dem Rathausplatz ins neue Jahr, wenn der Pummmerin, die Glocke, vom Wiener Dom das neue Jahr traditionell einläutet. Wie es sich für Wien gehört, wird hier nicht irgendein Tanz getanzt, sondern der Wiener-Walzer. Aber überall auf den Straßen wird gefeiert und auch vom Stephansdom bleiben die Gerüche von Bratwurst und Böllern nicht fern. Eine Wiener Silvesterfeier wird auch traditionell mit Schwein gefeiert, sei es als Plüschtier, das man auf dem Kopf trägt oder Schweinskopfsülze. In den Bergtälern werden Bräuche abgehalten, die fast niemand kennt, außer der Einwohner. So zieht beispielsweise ein Vorsänger mit Chor durch ein Dorf und singt einen Neujahrswunsch.
Es ist wirklich interessant einmal mit zu erleben, wie in anderen Ländern Silvester gefeiert wird, zumal das Neujahrsfest einige Tage andauert oder sogar an einem anderen Datum als dem 31. Dezember stattfindet.
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