Seit dem 15. Januar 2015 läuft die Handball WM in Katar. Bisher schlagen sich die Deutschen, die nur durch eine Wildcard an der Weltmeisterschaft teilnehmen durften, recht gut. Allerdings wird derzeit noch die Vorrunde bestritten, und wie das Endergebnis aussieht, bleibt abzuwarten. Bis zum 1. Februar treten die Handballnationen noch gegeneinander an, um die beste Handballmannschaft der Welt zu ermitteln.
Schon Monate und sogar Jahre im Voraus hat sich Katar auf das sportliche Großereignis vorbereitet. Es gab zahlreiche kritische Stimmen, warum ausgerechnet das Emirat am Persischen Golf als Austragungsort das Rennen gemacht hat. Bisher aber haben sich die Gastgeber als durchaus würdig präsentiert. Bereits die Eröffnungsfeier, in der eigens für die WM errichtete Spielstätte Lusail Multipurpose Hall in Doha, konnte problemlos mit den bisher diesbezüglich stattfindenden Feierlichkeiten mithalten.
Wie es sich für ein arabisches Land gehört, wurde nicht gekleckert, sondern geklotzt. Etwa 14.000 Zuschauer waren zu dem Spektakel mit Tanz, Gesang, Feuerwerk und Reden wichtiger Staatsmänner anwesend. Die Eröffnungsformel wurde vom Staatsoberhaupt Emir Tamim bin Hamad Al Thani vorgetragen. Das spektakuläre Feuerwerk auf dem Dach der nagelneuen Sportsarena war ein Höhepunkt der Feier, der Einmarsch der Fahnenträger, mit dem alle teilnehmenden Länder des Turniers vorgestellt wurden, ein weiterer. Insgesamt kämpfen 24 Nationen um die Handballkrone. Dabei ist das Gastgeberland eher als Neuling in der Handballszene zu betrachten. Als Außenseiter gestartet, ließ sich die Mannschaft bisher aber nichts zu Schulden kommen.
Unmittelbar nach der Eröffnungsfeier war es an der Heimmannschaft, das erste Spiel der noch jungen Weltmeisterschaft zu bestreiten. Gegner war Brasilien. Das Spiel, dem 7.000 Zuschauer beiwohnten, gewannen die Katarer mit 28:23. Auch danach ging es erfolgreich weiter. Die Mannschaft von Katar zog gemeinsam mit Titelverteidiger Spanien, Kroatien sowie Mazedonien sogar vorzeitig und ungeschlagen ins Achtelfinale ein. Ein unglaublicher Erfolg, an dem wohl nur die Katarer selbst glaubten. Aber Glaube versetzt ja bekanntlich Berge und die Handballwelt wird ihre Meinung über den Handballsport in Katar ändern müssen. Immerhin darf sich die katarische Mannschaft mit dem Titel Asienmeister schmücken. Und das die Araber auch etwas vom Handball verstehen, zeigen sie während der WM überdeutlich.
Für die Deutschen ist der Einzug ins Achtelfinale noch nicht klar. Sie sind im Lostopf für die Gruppe D gelandet. Hier tummeln sich Nationen wie Dänemark, Russland und Polen, allesamt starke Gegner, die eine Reihe von Titeln vorzuweisen haben. Die Spiele gegen Angstgegner Polen und die starken Russen wurden bereits gewonnen. Aktuell steht Deutschland auf dem ersten Platz in der Tabelle, was den Einzug ins Achtelfinale zur Folge hätte. Bevor es aber soweit ist, stehen noch die Spiele gegen Dänemark, Argentinien und Saudi Arabien auf dem Programm. Es ist also für unsere Jungs noch alles offen und es heißt weiterhin Daumen drücken. Immerhin konnte sich Deutschland 2007 schon einmal den Weltmeistertitel im Handball sichern. Die nachfolgenden Turniere dieser Art waren allerdings weniger erfolgreich. Erst im letzten Jahr verpasste man die Qualifikation zur WM, als man gegen Polen verlor. Nur der Umstand, dass Australien durch die IHF von der WM 2015 ausgeschlossen wurde und Deutschland dafür mit einer Wildcard nachrücken durfte, ermöglichte die Teilnahme unserer Mannschaft. Da gibt es einiges gut zu machen.
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