Es ist an allen Ecken in der Stadt unübersehbar: Hamburg ist Feuer und Flamme für Olympia. Genau das ist auch das Motto, um die Olympischen Spiele 2024 in die Stadt zu holen. „Feuer und Flamme für Spiele in Hamburg“ ist überall zu lesen. Im Rahmen der Aktion wird bis zur Verkündung der Entscheidung am 16. März 2015 in Frankfurt/Main noch einiges los sein. Und das muss es auch. Schließlich gibt es noch einen Mitbewerber, der ebenfalls die Olympischen Spiele nach Deutschland holen will. Es ist kein Geringerer als die Landeshauptstadt Berlin.
Die Hamburger sind dennoch guter Dinge. Bei ihnen ist die Begeisterung für Olympia groß. Alle scheinen im Olympiafieber zu sein und es scheint, außer Frage zu stehen, dass dieser Mega-Event in ihrer Stadt stattfinden wird. Die Politiker haben es vorgemacht. Bei der Entscheidung für Hamburg als Olympiastadt demonstrierten sie eine seltene Einigkeit. Hamburg braucht die Spiele, daran besteht in keiner Partei Zweifel. Diese Einigkeit nimmt die Bevölkerung anscheinend mit Wohlwollen auf. Bei einer Umfrage im Januar 2015 sprachen sich 62 Prozent der Hamburger für die Olympischen Spiele in ihrer Stadt aus. Im vergangenen Herbst waren es noch 53 Prozent.
Dass man sich über die Vergabe der Spiele an ihre Stadt freuen würde, zeigten letzten Freitag rund 20.000 Menschen, die sich zum Olympischen Alsterfeuer an der Binnenalster einfanden und das trotz regnerischem Wetters. Sie bekamen eine spektakuläre Lichtshow zu sehen. Rund um die Binnenalster erstrahlte ein Ring aus Laternen, Fackeln und Kerzen. Der absolute Höhepunkt war aber das riesige Feuerwerk über dem Wasser.
Allgemein stoße das Olympia-Konzept auf breite Zustimmung, erklärt Michael Neumann in seiner Eigenschaft als Sportsenator von Hamburg. Im Mittelpunkt desselben liegt die Elbinsel Kleiner Grasbrook. Das etwa 110 Hektar große Eiland befindet sich gegenüber der östlichen HafenCity. Bei einer Entscheidung für Hamburg sollen dort das Olympiastadion, das olympische Dorf sowie die Olympia- und Schwimmhalle errichtet werden. Des Weiteren sollen eine Wildwasserstrecke in Wilhelmsburg und ein Rugbystadion im Volkspark entstehen. Die anderen, etwa 25 weiteren Sportstätten existieren bereits. Ihnen wurde bei einem Zuschlag eine Modernisierung in Aussicht gestellt.
Das Konzept soll es sein, was schlussendlich den Unterschied zwischen Hamburg und Berlin ausmacht. Die Elbe wird als Verkehrsweg einen hohen Stellenwert einnehmen. Über sie soll nahezu der komplette Verkehr zwischen der Olympiainsel und dem Festland abgewickelt werden. Ein weiterer Pluspunkt ist das enge Beieinanderliegen der Sportstätten. Sie sind fast ausschließlich in einem Umkreis von zehn Kilometern angeordnet. Die Olympischen Spiele in unmittelbarer Nähe zum Wasser und mit kurzen Wegen, diese Faktoren sollen letztendlich für Hamburg als Austragungsort sprechen.
Ungefähr zwei Milliarden Euro werden für die Sportstätten bereitgestellt. Die Kalkulation ist ein wunder Punkt. Schließlich spukt das Bauvorhaben Elbphilharmonie noch in vielen Köpfen auch außerhalb der Stadt umher. Wohl deshalb betont Neumann bei öffentlichen Auftritten immer wieder, dass es eine „zweite Elbphilharmonie nicht geben wird“. Die Stadt hat vorgesorgt. Für jede olympische Anlage ist ein Anschlusskonzept geplant und man lege sein Augenmerk darauf, dass „schon bei der Planung der Mietvertrag für die spätere Nutzung in der Tasche ist“, so Neumann. Da kann doch eigentlich gar nichts mehr schiefgehen mit den Olympischen Spielen in Hamburg im Sommer 2024.
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