Fast jeder Feuerwerksinteressierte hat schon mindestens einmal davon gehört: Las Fallas de Valencia. Warum ist gerade dieses Fest eigentlich so beliebt und bekannt? In diesem Artikel möchten wir Euch mit einigen Interessanten Informationen versorgen und auf die positiven und negativen Seiten aufmerksam machen.
Was sind eigentlich die Fallas ?
Die Fallas de Valencia sind vor knapp 250 Jahren entstanden und zählen zu den größten Veranstaltungen Südspaniens. Insgesamt werden Jahr für Jahr mehrere hunderttausend Personen erwartet, die bei den verschiedensten Veranstaltungen teilnehmen, die Fallas (Figuren) mit aufbauen, in einem der gemeinschaftlichen Vereine mitwirken oder einfach nur als Zuschauer das Fest mitverfolgen. Die exakten Beweggründe woraus der Ursprung entstammt sind bis heute nicht eindeutig geklärt, dennoch hält sich die These wacker, dass die damaligen Handwerksarbeiter ihre hölzernen Kerzenhalter zum Beginn der wärmeren Jahreszeit verbrannten. Von Jahrzehnt zu Jahrzehnt steigerte sich der Brauch des „Verbrennens“ von kleinen Holzgestellen, über größere Strohpuppen, bis hin zu aufwendigen, künstlerisch gestalteten und sehr kostspieligen Skulpturen. 2016 hat das Komitee des Zwischenstaatlichen Ausschusses der UNESCO die Fallas de Valencia in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Alleine deshalb ist die Teilnahme an diesem Fest auf das wärmste zu empfehlen. Ähnlich wie bei vielen Patronatsfesten in Italien und Malta, steht auch in Valencia die Marienverehrung im Vordergrund. Spanien ist ein konservativ-katholisches Land, welches die starke Verbundenheit und verankerten Liebe zur Patronatsvehrung erklärt. Die Feuerwerke, die für uns am wichtigsten und interessantesten sind, sind genau genommen nur „Beiwerk“ der Fallas. Diese Tatsache zeigt uns auf, wie unterschiedlich doch die Geschmäcker sind und wer sich auf welche Veranstaltungen fokussiert.
Warum ausgerechnet die Hafenstadt an der Südostküste Spaniens ?
Dennoch besteht weiterhin die Frage warum dieses Fest so beliebt ist – Das Fest findet nicht in der Hauptferienzeit statt, Arbeitnehmer können so leichter Urlaub bekommen und sich speziell für dieses Abenteuer frei nehmen. Ebenso spielt das Klima eine Rolle, einfach halber gesagt vertragen viele Leute extreme Hitze, gerade in Südeuropa nicht. Alleine deshalb fallen bei so einigen Interessierten die Feste auf Malta Mitte August weg, wobei mit über 40 Grad Celsius im Schatten fast täglich zu rechnen ist. Valencia ist da noch sehr viel angenehmer. Zwar erreicht dort die Sonne tagsüber auch knapp 30 Grad, jedoch bietet die Altstadt viele schattige Gassen und der Levante (spanischer Ostwind) einen angenehmen und erfrischenden Wind. Nachts kühlt es sich erstaunlich stark ab, sodass alles in allem Valencia mit einem recht angenehmen Klima zu der Jahreszeit gesegnet ist. Valencia unterscheidet sich von den vielen anderen europäischen Events maßgeblich durch den öffentlichen Verkauf von Konsumentenfeuerwerk. Bei genaueren Überlegungen ist dieser Aspekt eindeutig und mit Abstand der wichtigste. Man ist nicht nur Zuschauer, man hat auch die Möglichkeit selber zu zündeln. Zwar ist das Zünden durch “ Nicht-Valencianer“ eigentlich nicht gestattet, wird durch die lokale Polizei aber größtenteils geduldet. Solange man nicht Unmengen an Knallkörpern am selben Ort zündet, ist eine polizeiliche Kontrolle sehr unwahrscheinlich. Eigentlich findet jeder dabei seine persönliche Vorliebe und die entsprechenden Veranstaltungen wo entspannt und genossen werden kann.
Wir bedanken uns für Eure Aufmerksamkeit und würden uns freuen, wenn wir Euch in Valencia sehen würden! Euer Pyroweb-Team