Nar Tal Art, auch Groundfireworks oder Bodenfeuerwerke genannt. Neben einzelnen anderen Ländern wie beispielweise Mexiko, verfügt Malta ebenfalls über eine enorme Liebe für Bodenfeuerwerk. Gestelle, teilweise mehrere Tonnen schwer und mit mehreren tausend Treibern beladen, von den effektstarken Lichtern und Fontänen ganz zu schweigen. Schätzungsweise ist die Tradition der Feuerräder vor knapp 200 Jahren aus Italien auf die maltesischen Inseln gekommen, wobei sie bis heute ambitioniert und voller Freude fortgeführt wird.
Manch einer fragt sich wie viel ein großes maltesisches Feuerrad kostentechnisch veranschlagen würde, ungefähr bewegt man sich dabei in einem Bereich von ca. 3000€ ( Abhängig von Größe und Komplexität). Dabei veranschlagen lediglich die Chemikalien und alle anderen Materialien diese Summe. Die Arbeitszeit kann dabei nicht berechnet werden, da maltesische Pyrotechnik auf dem Prinzip der freiwilligen Arbeit im Rahmen eines Vereins hergestellt wird. Die Konstruktion und Fertigstellung eines Metallgestells hätte in diesem Beispiel in etwa 800 bis 1200€ gekostet, die restliche pyrotechnische Bestückung entsprechend etwa 1800 bis 2200€. Viele Räder sind architektonisch so komplex aufgebaut, dass man beim bloßen Aufbau des Gestells nicht vermuten könnte, in welche Richtung, um welche Achsen sich dieses Rad drehen könnte. In den letzten zehn Jahren hat sich die Menge verschiedener Mechanismen stark erweitert und verbessert. Großfeuerwerk ist schön, dennoch trennt sich dort oftmals die Leidenschaft der Malteser. Der eine ist ganz vernarrt in Bodenfeuerwerk, der andere kann damit nichts anfangen und beschäftigt sich lieber mit Großfeuerwerk.
Grundlegendes Ziel dieser Räder ist eine durchgängige Kinetik. Diese Bewegung soll in der Regel durch die Treiber erzielt werden, die sich um die eigene Achse drehen sollen. Oftmals sind kleine Spielereien und Kniffe integriert. Beispielsweise können bestimmte Räder den Anschein erwecken sie wären fertig, jedoch fangen diese nach einer ein minütigen Pause wieder an zu leuchten und sich zu drehen. Die Kreativität an möglichen Spielereien hat dabei in den letzten Jahrzehnten nicht nachgelassen, stattdessen ist diese durchaus stärker und differenzierter geworden.( Nicht zuletzt durch den Vorsprung der Technik alleine in den letzten zehn Jahren). Unteranderem dadurch finden in letzter Zeit immer häufiger vollelektronische Zündsysteme ( Firetek,Pyrosure etc.) einen Weg in das maltesische Bodenfeuerwerk. In der Regel wird bei einer traditionalen Festa mindestens ein Feuerrad mit einem Zündsystem ausgestattet, welches bevorzugt Fontänen und einzelne Kurzeffekte (Blitze, Knälle) entzündet. Normalerweise passend zu einem oder mehreren Musikstücken geschossen. Seit knapp fünf Jahren ist dieses Konzept sehr populär, Mosta und Qrendi benötigen beispielsweise nur für die Bodenfeuerwerke mehrere tausend Zündmöglichkeiten welche in der Regel durch Firetek oder Cobra–Zündmodule vorliegen.
Welches Dorf verfügt über das schönste und beste Feuerrad? Diese Frage ist durchaus berechtigt, gleichzeitig aber schwer zu beantworten. Jedes Dorf hat andere Vorzüge, andere Ziele und Erwartungen. Die einzige potentiell objektive Möglichkeit im Bezug zur Bewertung, wäre der nat. Bodenfeuerwerkswettbewerb in Floriana. Die nummerierten folgenden Aspekte finden beim nationalen Bodenfeuerwerkswettbewerb in der Bewertung Anwendung und werden ebenso in vier Kategorien als Metalltrophäe an die teilnehmenden Fireworksfactorys verlieren:
- Mechanismus ( Best mechanism)
- Originalität ( Best originality)
- Hochwertigkeit der verwendeten Pyrotechnischen Effekte. ( Best products)
- Persönliches Zusagen/Empfinden ( Overall winner)
- (Referenzaspekte :Größe des Rades, Quantität der Pyrotechnik-Das größte Rad gewinnt nicht automatisch!)
Weitere Informationen zum traditionellen Nar Tal Art und dem Bodenfeuerwerkswettbewerb im Rahmen des Internationalen Feuerwerksfestivals werden demnächst veröffentlicht.
Wir bedanken uns für euer Interesse!