Wie jedes Jahr endet die DTM-Saison auch 2013 wieder auf dem legendären Hockenheimring. Zwei Mal jährlich ist der Kurs in Baden-Württemberg Ziel der Motorsportgemeinde, speziell der Angehörigen der Deutschen Tourenwagen-Masters, kurz DTM genannt. Der Auftakt und das Finale werden traditionell hier bestritten.
Seit 1932 finden auf der Rennstrecke regelmäßig diverse Veranstaltungen statt. Die Formel-1 ist genauso zu Gast wie die DTM und die Deutsche Motorradmeisterschaft. Oldtimer und Dragster haben ihren Platz ebenso wie Privatpersonen, die an den „Public Race Days“ einmal ihre eigenen Rennfahrereigenschaften testen wollen. Vom 18. bis 20. Oktober aber ist die Strecke für die Profis der DTM reserviert.
Übereinstimmend ist man der Meinung, dass das Feeling auf dem Hockenheimring ein ganz besonderes ist. Der 4.574 km messende Kurs beinhaltet alles, was das Fahrer- und Zuschauerherz begehrt: Lange Geraden, verzwickte Kurvenpassagen und natürlich die langgezogene Linkskurve mit dem Namen „Parabolika“, die mit Vollgas genommen wird. Die Fahrer schwärmen vor allem von der Einfahrt ins Motodrom, wo den Sieger an der Start-Ziel-Markierung ein absolutes Highlight erwartet. Ihm zu Ehren wird bei der Zieldurchfahrt ein Feuerwerk gezündet. Wer das schon einmal erlebt hat, dem hat sich der Anblick fest im Kopf eingebrannt. Und kommen noch so viele Erfolge, einen Sieg in Hockenheim wird man nie vergessen.
Zum 71. Male kommt die DTM zur Rennstrecke, die südlich von Mannheim gelegen ist. Das ist ein Rekord, dem nur der Nürburgring das Wasser reichen kann. Der erste Sieger auf dem Hockenheimring war 1984 Olaf Manthey mit einem Rover Vitesse. Die Jahre danach lagen aber eindeutig in der Hand von Mercedes. Insgesamt 32 Siege konnte der Autobauer für sich verbuchen. 2013 scheint allerdings das Jahr von BMW zu sein. Zum Auftakt der Saison fuhr der Brasil
ianer Augusto Farfus für das BMW Team RBM einen Sieg in Hockenheim ein und stellte damit vorzeitig die Weichen für eine Führung in der Meisterschaft. Farfus ist gleichfalls von der Atmosphäre auf dem Hockenheimring begeistert: „Du kommst durch die schnelle Rechtskurve und hast plötzlich die voll besetzten Tribünen vor dir. Das ist jedes Mal wieder ein tolles Gefühl“, schwärmt der 30jährige. Im Motodrom herrscht die beste Stimmung, denn dort sitzen die meisten Fans. Viel Grip und Abtrieb sind auf diesem Streckabschnitt notwendig, in der langen „Parabolika“ dagegen dreht sich alles um Geschwindigkeit. Nach der Passage wartet auf die Fahrer die Spitzkehre, die die beste Überholmöglichkeit der Strecke bietet. Die mannigfaltigen Ansprüche des Kurses verlangen den Ingenieuren einiges ab. Sie müssen stets zu Kompromissen bereit sein, um das Setup für die vielen Kurvenfahrten und die langen Geraden so optimal wie möglich zu gestalten.
Für die Motorsportfans ist bereits die erste Runde ein Highlight. Die Fahrzeuge liegen noch dicht zusammen und fahren mit hoher Geschwindigkeit auf die Spitzkehre zu, hinter der man die ersten Plätze gut machen kann. In dem Pulk ist der Kontakt der Wagen untereinander kaum vermeidbar. Ein tolles Spektakel für die Zuschauer! Auch im weiteren Verlauf des Rennens bleibt es an dieser Stelle spannend. Sie ist immer wieder Schauplatz von packenden Zweikämpfen, die nicht selten den Rennausgang beeinflussen. Wer in diesem Jahr Sieger wird und wer letztendlich die Meisterschaft für sich entscheidet, bleibt aber noch abzuwarten.
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