Ganze drei Tage wurden in vielen Ortschaften entlang der „Rhein in Flammen“ – Route von Linz nach Bonn gefeiert. Die Veranstaltungsreihe startete hier traditionsgemäß und zahlreiche Gemeinden nahmen das zum Anlass, um ausgelassen zu feiern. Das bis auf wenige Ausnahmen herrliche Wetter tat sein Übriges dazu.
Auf der zu Bad Honnef gehörenden Insel Grafenwerth wurden an den drei Veranstaltungstagen mehr als 20.000 Besucher gezählt. In Neuwied und dem Siebengebirge waren ebenfalls zahlreiche Menschen unterwegs, um den Einladungen der verschiedenen Veranstalter zu folgen. Die Große Königswinterer Karnevalsgesellschaft war zum Beispiel dabei. Sie hatte auf den Markt geladen. Wichtig war natürlich an allen Orten ein ungehinderter Blick auf den Schiffskorso, der sich über den Rhein bewegte. Und eine gute Sicht auf das Feuerwerk. Bei den geradezu perfekten Witterungsbedingungen passte das alles. Am Ulanendenkmal oberhalb von Rhöndorf, an der Rheinpromenade von Remagen und entlang des Rheinufers trafen schon Stunden vor dem Spektakel die Menschen ein, um sich den besten Platz für das Feuerwerk zu sichern.
Doch noch war es nicht soweit. Dafür heizten Bands wie „Pardy“ und die „PolkapoyZ“ den Besuchern ein und verbreiteten Volksfeststimmung. Insgesamt traten an den drei Tagen in der Rheinauen über 50 Bands auf drei Bühnen auf. Bereits am Freitag wurde der Rekord von 25.000 Besuchern aufgestellt. Dabei war der eigentliche Höhepunkt, nämlich der vorbeiziehende Konvoi der festlichen beleuchteten Schiffe, über denen ein spektakuläres Feuerwerk aufsteigt, erst für den Samstag vorgesehen. Aber auch an diesem Tag mangelte es nicht an Schaulustigen. 120.000 Menschen wollten sich diesen einmaligen Anblick nicht entgehen lassen. Allein 90.000 von ihnen bevölkerten die Wiesen links des Rheins. Bei diesen Zahlen ist es nur allzu verständlich, dass manche bereits Stunden vorher zur Platzsuche eintrafen.
Udo Schäfer, Geschäftsführer der Tourismus & Congress GmbH in Bonn, sieht „Rhein in Flammen“ als „touristisches Aushängeschild der Region“. Nicht nur Einheimische können sich dafür begeistern. Die Plätze auf den Schiffen sind bereits Monate vorher ausgebucht. Und der Andrang an Land ist nicht minder groß.
Eröffnet wurde die große Feuerwerkshow mit dem Linzer Feuerwerk. Weiter ging es mit der Show von Pyrotechniker Michael Tillmann über Remagen. Der nächtliche Himmel erstrahlte in allen erdenklichen Farben und entlockte den Besuchern so manch entzückten Ausruf. In Remagen war ebenfalls ein weiteres Highlight der Pyroshow zu sehen: Aus Licht wurde die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Ludendorff-Brücke zumindest für einen Abend wieder aufgebaut. Sie wurde von den Schiffen auf dem Weg nach Bonn durchquert. Umgesetzt wurde die Idee der Lichtbrücke von dem Unternehmen „Showtime“ aus Mondorf. Dieses bediente sich dafür der Hilfe von sogenannten „Spacecannons“. Die Lichtkegel derselben waren kilometerweit zu sehen. Frank Asbeck, der Chef von Solarworld, wollte ebenfalls seinen Beitrag zu „Rhein in Flammen“ leisten und ließ von Schloss Marienfels aus ein privates Feuerwerk in den Himmel steigen. Da verloschen gerade nach 20 Minuten die letzten Raketen über Grafenwerth. So bekamen die Schiffspassagiere und die Gäste an Land noch einmal ein Extra-Schauspiel geboten.
Am Ende waren sich wieder einmal alle einig, dass die erste Etappe von „Rhein in Flammen“ ein voller Erfolg war. Am ersten Samstag im Juli geht es weiter, und zwar von Niederheimbach nach Bingen und Rüdesheim. Auch da wird es wieder ein großes Feuerwerk geben, das durch die festlich geschmückten Schiffe auf dem Rhein seine Abrundung findet.
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