Vom Gefühl her existieren nur ein paar einzelne Straßen, Kirchen, Statuen. Es knallt, nicht ein mal, nicht zweimal, öfter, sehr viel öfter. Alleine die „Kaxxa“ (Knallkette) dieses Ortes umfasst knapp 10.000 Salutbomben. Man könnte nun sagen es wäre Mqabba, Qrendi, Ghaxaq oder eine der anderen bekannten Ortschaften Maltas, die zu Ehren Santa Marijas zünden. Es handelt sich jedoch um Kirkop.
Ħal Kirkop, Malta.
Gerät man aus dem Trubel der Städte Valletta, St.Pauls Bay oder Sliema nach Kirkop, so könne man denken man habe die Insel kurzzeitig und unbewusst verlassen. Keine Werbeschilder, keine Touristenattraktionen. Nur maltesischer Stein und die obligatorischen stolzen Fahnen auf den Dächern jener Häuser. Während man anderswo selten zur Ruhe kommt, beispielsweise gestört durch einparkende Lastwagen, Poolmusik und Verkehr, steigt man in Kirkop aus dem Bus und bemerkt sofort die dort herrschende Ruhe. Die hörbar landenden und startenden Flugzeuge fallen dabei kaum auf. Man geht über die mit Girlanden geschmückte Straße zum Herz der Stadt. Die Kirche. Wir haben den fünften Juli 2017 und die Festa zu Ehren San Josephs beginnt. Ein paar Tage voller Glückseligkeit und Zufriedenheit für die Bewohner dieser Stadt liegen vor einem. Ich warte auf einen Bekannten, der im ortsansässigen Feuerwerksclub Mitglied ist. David und viele weitere aus dem Club habe ich im Juli 2016, bei meinem ersten Besuch, kennengelernt. Ein Glück das ab Juni fast jede Woche eine Festa mit Feuerwerk irgendwo auf den maltesischen Inseln gefeiert wird. Ich sehe wie ein Auto mit verhältnisweiser großer Geschwindigkeit in meine Richtung fährt, es ist David. Schnell ein paar freundliche Begrüßungslaute entgegen gebracht und schon sitze ich im Auto Richtung Abbrennplatz. Es ist ein Segen Einheimische zu kennen, die einem mit ihren Auto ein Stück weit mitnehmen können. Gerade bei maltesischen Temperaturen von gerne über 40 Grad ist dieser freundliche Service fast unbezahlbar und mit großem Dank verbunden. Nach einigen Minuten sind Wir auf einem Feld angekommen, welches verdächtig silbern funkelt. Im zweiten Blick erkennt man mehrere hundert Mörser, verladen und mit Aluminiumfolie abgeklebt. Ein Meer aus Mörsern mit funkelnder Folie.
Dort angekommen sehe ich weitere Clubmitglieder fleißig arbeiten. Die letzten Pyrosure-Module werden mit den jeweiligen Kabeln zum Hauptsystem verbunden und danach abgedeckt. Es wird eine synchronisierte Show geben, über 2000 einzelne Schuss, jedoch ohne Musik. Ich bin gespannt. Nach einigen Minuten, in denen Bilder gemacht wurden, gehe ich zum Lagercontainer und ruhe mich etwas im Schatten aus. Viel Zeit bleibt nicht, die 18:00 Uhr Tagesbomben werden gleich geschossen. Salut, Tal-Beraq und Kaxxa sind bereits verladen und werden gleich gezündet. Ich baue mein Stativ auf, richte die Kamera in die entsprechende Position und warte. Mit knapp 2 Minuten Verspätung beginnt die Kirchenglocke zu läuten. Das ist das Signal für uns auf dem Feld. Kurz darauf folgt ein dumpfer Knall, gefolgt von einem starken Blitzknall am Himmel. Die ersten reinen Salutbomben gehen sofort bis in das Knochenmark. Die Kaxxa folgt. Es beginnt wie letztes Jahr…
Die Fortsetzung zu diesem Artikel wird demnächst veröffentlicht.
Wir bedanken uns für euer Interesse !