Eigentlich hätte es ein ganz normales Fußballspiel werden sollen, doch als am Abend Tausende Fußballfans ins Stadion eingelassen wurden, konnte noch noch keiner ahnen, dass nach 90 Minuten gespielten Minuten die Hölle losbrechen würde. Beim Relegationsspiel Hertha BSC gegen Fortuna Düsseldorf ging es um eine ganze Menge, Abstieg für die einen, Aufstieg für die anderen. Natürlich kochten da die Emotionen, nicht nur bei den Fans, sondern auch bei den Spielern.
Bereits kurz nach dem Anpfiff kam es zu ersten Problemen, denn in den Fanblocks der Düsseldorfer wurden Feuerwerke gezündet. Die Ordner konnten die Verantwortlichen rasch ausfindig machen und entfernten sie von der Tribüne. Doch wer jetzt denkt, dass es vorbei war, der irrt sich. Kurz vor Ende des Spiels musste Schiedsrichter Stark das Spiel abpfeifen. Ganze 20 Minuten zündeten die Fans Feuerwerke und Bengalos und randalierten auf der Tribüne. Nach 20 aufreibenden Minuten, in denen die Ordner alles versuchten, um die Situation in den Griff zu bekommen, pfiff Stark das Spiel wieder an, nur um es zwei Minuten später wieder zu unterbrechen. Das gefährliche Feuerwerk flog nun unkontrolliert auf den Rasen und gefährdete die Spieler.
Der Schiedsrichter entschied sich das Spiel abzupfeifen, Endstand 2:2. Für Hertha BSC Berlin bedeutete das den Abstieg, für Düsseldorf gab es nun kein Halten mehr. Noch mehr Feuerwerke wurden gezündet und nun entlud sich auch der Frust der Hertha Fans. Die stürmten plötzlich auf den Rasen und wollten Schiri Stark und die Spieler zur Rede stellen. Die Situation eskalierte und es dauerte noch gut eine Stunde, bis die Fans das Stadion überhaupt verlassen konnten, weil randalierende Fans nun auch vor dem Stadion ihrem Frust freien Lauf ließen. Schiri und Spieler waren zu dieser Zeit schon in der Kabine. Nach diesem Spiel gab es natürlich eine Menge Redebedarf.
Eine Frage rückte dabei besonders in den Mittelpunkt. Wie konnten so viele Bengalos an den Sicherheitskräften vorbei ins Stadion gebracht werden? Gerade Bengalos gelten als die gefährlichsten Feuerwerke, da sie lebensgefährliche Verletzungen verursachen können. Bei den Ausschreitungen selbst wurde Gott sei Dank niemand verletzt. „So sind die Fans nun einmal, sie freuen sich. Sicherlich war es ein bitterer Moment, der so nicht mehr passieren darf. Über neue Sicherheitsvorkehrungen sprechen wir bereits im Vorstand“, sagte Düsseldorfs Vorstandmitglied Thomas Allofs. „So etwas habe ich noch nicht gesehen und ehrlich gesagt, will ich es auch nicht mehr sehen“, sagte der Fortuna Spieler Jens Langeneke. Doch wie geht es jetzt weiter? Fest steht, dass Hertha BSC vor dem DFB Sportgericht Protest einlegen will.
Die Entscheidung fällt in den nächsten Tagen und wird sicherlich noch einmal für Aufregung sorgen. Hertha Anhänger hoffen natürlich auf ein Wiederholungsspiel. Ob es so weit kommen wird, bleibt abzuwarten. Fest steht auf jeden Fall, dass es so etwas bei einem Relegationsspiel nicht mehr geben darf. Das weiß sicherlich auch der Vorstand des DFB und arbeitet bereits an neuen Sicherheitsvorkehrungen. Ob die jedoch etwas bringen werden, muss die Zukunft zeigen.