Am vergangenen Mittwochabend war es soweit: Die Kerwa in Willmersbach wurde mit einem Feuerwerk eröffnet. Das kleine Örtchen liegt im schönen Aischgrund. Es ist ein Ortsteil der Gemeinde Gerhardshofen, die zum Landkreis Neustadt/Aisch – Bad Windsheim in Bayern gehört. Störche, Wälder und Wiesen prägen das Landschaftsbild, Traditionen werden großgeschrieben. Mit gut 300 Einwohnern ist die Bevölkerung überschaubar und es geht das Jahr über eher idyllisch zu. Aber Ende Juli ist es für ein Wochenende vorbei mit der Ruhe. Dann ist nämlich Kerwa.
Bereits am Mittwochabend fällt mit dem Feuerwerk der Startschuss. Auf dem Festgelände ist ein großes Zelt aufgebaut. Für Kurzweil sorgen ein Kettenkarussell sowie eine Schieß- und eine Losbude. Die Besucher können sich Naschereien an einem Süßwarenstand kaufen und einen Stand mit Spielwaren gibt es ebenfalls. Im Zelt herrscht ausgelassene Feierstimmung. Jeden Abend spielt eine andere Band. Da ist für jeden Geschmack was dabei. Apropos Geschmack! Natürlich kommt auch das leibliche Wohl der Kerwa – Besucher nicht zu kurz. Die Willmersbacher und ihre Gäste werden von einem Caterer mit allerlei Köstlichkeiten bedacht.
Organisiert wird die Veranstaltung von den Ortsburschen und Kerwafreunden Willmersbach. Sie bauen gemeinsam das Zelt auf und hinterher auch wieder ab. Aber das ist nicht alles. Während der gesamten Veranstaltung sind sie anwesend und kümmern sich darum, dass gute Stimmung herrscht und alles reibungslos vonstattengeht.
Auch am vergangenen Wochenende wurde wieder so einiges geboten. Nach der Eröffnung mit dem Feuerwerk gab es am Donnerstag ein Schlachtschüsselessen. Dies fand allerdings nicht auf dem Gelände der Kerwa statt, sondern im örtlichen Schießhaus. Dieses ist nur einige Meter vom eigentlichen Festgeländer entfernt. Es ist gemütliches Beisammensein angesagt. Bei gutem Essen und einem kühlen Bier geht es gemütlich zu.
Am Freitag sah das bereits anders. Da wurde die Veranstaltung um 19:30 Uhr mit einem Fassbieranstich offiziell eröffnet. Ort des Geschehens war natürlich das Festzelt. Musikalisch umrahmt wurde der Abend von der Band „Sound – Express“. Sie heizten den Besuchern mit Rocksongs und Schlagern ein.
Am Samstag gegen Mittag trafen sich dann alle Ortsburschen, um den Kerwabaum – traditionell ist es eine Fichte – aus dem Wald zu holen. Unter Zuhilfenahme von einem und manchmal sogar zwei Traktoren wird sie zum Festplatz transportiert. Auch die Ortsburschen und Kerwafreunde leisten mit jeder Menge Kerwaliedle eine wertvolle Unterstützung. Mit einem Lied auf den Lippen wird alles leichter und so wird sogar aus dem anstrengenden Baumholen ein Vergnügen.
Nachdem die Fichte ihren Weg aus dem Wald zum Kerwagelände sicher überstanden hat, ist das Vergnügen für die Festorganisatoren erst einmal vorbei. In mühevoller Handarbeit wird der Baum normalerweise von den Ortsburschen und Kerwafreunden aufgestellt. Dieses Jahr machte aber der starke Wind dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Aus Sicherheitsgründen wurde der Baum mit einem Bagger aufgerichtet und befestigt. Der Feierlaune tat das keinen Abbruch. Am Abend wurde sie von der Band „September“ noch einmal geschürt. Sonntag wurde zum Mittagstisch geladen und am Abend gab es wieder Stimmungsmusik. Der Frühschoppen am Montagvormittag bildet den Abschluss der Willmersbacher Kerwa.
Die friedliche Ruhe kehrt in das Dorf zurück, bis im nächsten Jahr wieder ein Feuerwerk in den Himmel steigt und die Eröffnung der Kerwa anzeigt.
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