Silvester ohne Raketen ist kein Silvester, dieser Meinung sind eigentlich alle Menschen, die das neue Jahr mit Raketen und Böller feiern. Aber scheinbar ist es in Meßkirch nicht der Fall, denn hier sind sich Hauseigentümer und auch Feuerwehr einige, dass es in der Messkirchner Altstadt verboten sein sollte, Feuerwerkskörper abzubrennen. Die Stadt hat zwar bislang noch keine solche Regelung aufgestellt, aber ihr ist die Brandgefahr sehr wohl klar.
Die Angst kommt wohl daher, dass in Tübingen im Jahr 2008 in einen Giebel von einem Fachwerkhaus eine Rakete geflogen ist und die Wohnung einer Familie und eine Arztpraxis vollständig zerstört wurde. Auch wurde in Villigen im Jahr 2008 in der katholischen Kirchengemeinde der historischen Altstadt ein Feuer durch einen Böller verursacht.
Diese beiden Brände haben verursacht, dass das Sprengstoffgesetz geändert worden ist. Dieses besagt nämlich, dass Feuerwerkskörper in Fachwerkhaus-Nähe nicht mehr abgebrannt werden dürfen.
Jetzt soll entschieden werden, ob auch in der Altstadt von Meßkirch, in der es viele Fachwerkhäuser gibt, auf das Feuerwerk verzichtet werden soll. Der stellvertretende Kommandant der Messkirchner Feuerwehr, Markus Gruber sagt dazu: „Es ist schon sehr gefährlich, wenn eine Rakete in ein Haus fliegt. Und gerade an Silvester fliegen die Raketen kreuz und quer.“ Er spricht demnach auch dafür, dass das Feuerwerk nicht in der Stadt, sondern außerhalb, stattfindet. So kann der Brandgefahr entgangen werden. Auch Michael Hack, Kreisbrandmeister, sieht große Gefahren „wenn Flugkörper unkontrolliert in den Dächern landen“. Man könne, wie Hack zusätzlich ergänzt, nicht davon ausgehen, dass alle Fenster in der Silvesternacht geschlossen sind. Ein Bewohner der Altstadt fügte hinzu „Mir ist an Silvester nie ganz wohl“. Er selbst meint auch „man sollte sich schon einmal ernsthafte Gedanken über ein Verbot machen“.
Aber nicht alle Bürger sind der gleichen Meinung, denn viele sehen die Angst vor drohenden Bränden als übertrieben. Schließlich kann immer etwas passieren, sei es in der Nähe von Häusern oder auch außerhalb. Ein Verbot ist auch nie zu kontrollieren, denn dafür hat die Polizei einfach nicht genügend Einsatzkräfte. Es wird immer wieder Menschen geben, die sich dem Verbot wiedersetzen und Raketen und Böller auch in der Altstadt zünden.
Sicherlich gibt es eine Gefahr, gerade, wenn diese in der Nähe von Häusern abgebrannt werden und Häuser treffen.
Aber es stellt sich auch die Frage, ob nicht lieber an diejenigen appelliert werden sollte, die Raketen und andere Feuerwerkskörper zünden, dass sie eben Abstand von Fachwerkhäusern nehmen. Überall gibt es Ortschaften, in denen auch manchmal nur ein Fachwerkhaus steht. Nur wegen dieses Hauses wird auch nicht gleich ein Verbot ausgesprochen.
Ob die Messkirchner nun auf ein Feuerwerk in der Altstadt verzichten müssen, ist noch nicht klar, aber es sind auch noch 2 Monate bis Silvester und in dieser Zeit kann noch viel passieren. Das Verbot könnte auch kurzfristig ausgesprochen werden. Die Messkirchner werden sich wohl noch einige Wochen mit dem Thema beschäftigen.
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