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Feuerwerk und brennende Metallräder begeisterten zu Ostern in Leeste

726710_web_R_K_by_Ekaterina Benthin_pixelio.de (2)Zu Ostern hat sich im niedersächsischen Leeste eine schöne Tradition entwickelt: Der Lauf der Osterräder begeistert jedes Jahr aufs Neue die Besucher, die mittlerweile aus nah und fern zu diesem Spektakel anreisen. Der Ablauf und der Veranstaltungsort sind stets der gleiche, dennoch werden die Gäste immer wieder von diesem außergewöhnlichen Brauch in den Bann gezogen.

Ort des Geschehens ist das Mühlenkamp–Gelände. Hier wurden auch in diesem Jahr wieder vom Gipfel des Hügels große, mit Stroh gestopfte, Räder ins Tal geschickt. Wer einen Platz direkt hinter der Absperrung mit dem rot–weißen Flatterband ergatterte, durfte sich über die besten Aussichten freuen. Kurz nach Sonnenuntergang wurde erst einmal das Osterfeuer aus Holz und Reisig entzündet.

Doch die Besucher fieberten dem eigentlichen Höhepunkt der Veranstaltung entgegen.

Bevor es losging, steckte die Feuerwehr neben dem Flatterband 60 Fackeln in den Boden und entzündete sie. Jene markierten zusätzlich die „Rollstrecke“ der Strohräder. Auf dem Hügel wurde die Startrampe noch einmal exakt ausgerichtet. Dann wurde das erste Rad auf die Rampe gerollt. „Heizer“ Ewald Taapken griff zum Gasbrenner und zündete es an. Als das Rad lichterloh brannte, wurde die Bremse der Rampe gelöst; das Publikum hielt den Atem an. Das Rad sauste fauchend und eine Spur aus brennendem Stroh hinterlassend den Berg hinab. Dort kam es schließlich zum Stehen und brannte gemächlich aus. Die weiteren Metallräder – es waren sechs an der Zahl – folgten in relativ kurzen Abständen und nicht minder spektakulär als ihr „Anführer“.

Doch der Osterräderlauf war längst nicht alles, was die Veranstalter vorbereitet hatten. Einige der Gäste wechselten schon vor dem Ende desselben ihren Platz und suchten einen anderen Standort auf dem Hügel. Sie wollten sich einen freien Blick auf die Wasserspiele des Mühlenkamp–Sees sichern. Dort nämlich hatten die Feuerwehrleute eine Wasserorgel aufgebaut. Sie beeindruckte die Zuschauer mit einem wunderschönen Farbenspiel.

Bekanntlich sind alle guten Dinge drei. Das dachte sich scheinbar auch die örtliche Feuerwehr als veranstaltende Institution und hielten noch einen dritten Höhepunkt für die zahlreichen Besucher bereit: Der krönende Abschluss des Abends war ein prächtiges Feuerwerk.

Der Aufwand hat sich wahrlich gelohnt. Darüber waren sich alle einig. Zwar werden die Verantwortlichen den lauten Beifall und die begeisterten Rufe der Besucher während dem Lauf der brennenden Räder kaum vernommen haben, aber der enorme Zuschaueransturm und die gute Laune der Besucher dürften ein eindeutiges Zeichen für eine gelungene Veranstaltung gewesen sein.

60 Mitglieder der örtlichen Feuerwehr sowie weitere unzählige Mitglieder der Jugendfeuerwehr waren bereits Monate zuvor mit der Vorbereitung des Osterräderlaufs beschäftigt. Im Januar beginnt das Stopfen der Räder mit Stroh. Am Ostersonntag zeigt sich schließlich, ob an alles gedacht wurde. Dank der guten Planung und der professionellen Durchführung gab es auch in diesem Jahr keine Zwischenfälle. Alles lief nach Plan und schon jetzt freut man sich auf den Osterräderlauf im nächsten Jahr.

Der Osterräderlauf wird in Leeste erst seit 1984 durchgeführt. Trotzdem ist er inzwischen zur Tradition geworden. Die Idee brachte übrigens der damalige Gemeindebrandmeister Johann Meinke aus seinem Osterurlaub mit. Diesen verbrachte er in Lügde nahe Bad Pyrmont. Dort werden seit mehr als 1.000 Jahren sieben brennende Räder zu Ostern von den Bergen herabgerollt.

Bildquelle: © Ekaterina Benthin / Pixelio.de

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Ostern ohne Feuerwerk – in vielen Orten undenkbar!

OLYMPUS DIGITAL CAMERAAn den Osterfeiertagen steigen an vielen Orten Deutschlands Rauchsäulen in den Himmel. Es ist die Zeit der Osterfeuer, die eine lange Geschichte haben. Seit 1559 ist der weltweite Brauch der Osterfeuer belegt. Mancherorts werden Puppen oder Gegenstände in das Feuer geworfen, um die Verbrennung von Judas, dem Verräter Jesus Christus, zu symbolisieren. Eigentlich hat das Osterfeuer im Christentum aber eine andere Bedeutung. In der Osternacht wird lediglich ein kleines Feuer entfacht, um das sich die Gemeinde versammelt und an welchem schließlich vom Priester eine Kerze entzündet wird. Danach wird die Kerze geweiht und als Licht aus dem Dunkel der Kirche getragen. Die brennende Kerze stellt das Sinnbild von Christus als Licht der Welt dar. Einst folgte diesem Licht das Volk von Israel durch die Wüste und auf die gleiche Weise begleiteten die Gläubigen Jesus auf seinem Weg vom Tod zurück ins Leben.

Heute tritt der christliche Aspekt bei den Osterfeuern meist in den Hintergrund. Vielmehr sind die Osterfeuer eine Möglichkeit zum geselligen Zusammensein und schnell entwickelt sich daraus eine Veranstaltung mit Volksfestcharakter. Je nach Region werden die Osterfeuer an verschiedenen Tagen entfacht, am Karfreitag jedoch nicht. Der Karsamstag ist der beliebteste Tag für Osterfeuer, am Ostersonntag werden ebenfalls Feuer entfacht und am Ostermontag flammen die hoch aufgetürmten Holzstöße vor allem im Sauerland auf. Die Höhe des Feuers spielt eine große Rolle. Schließlich sollen die Flammen weithin sichtbar sein. Deshalb werden die Bewohner des jeweiligen Ortes oft im Vorfeld aufgefordert, Brennmaterial wie Baumschnitt und Holz an den Ort des Geschehens zu bringen oder die Jugend des Ortes übernimmt das Einsammeln des Brennmaterials.

Ein weiterer Osterbrauch sind brennende Osterräder. In Dolberg, einem Ortsteil von Ahlen in Westfalen, findet am diesjährigen Ostersonntag ein besonders feuriges Spektakel statt. Hier gibt es ein Osterfeuer, einen Osterräderlauf und ein Feuerwerk zu sehen. Beginn der von der Freiwilligen Feuerwehr und dem Heimatverein organisierten Veranstaltung ist um 18 Uhr. Wie in den vergangenen Jahren werden wieder mehrere tausend Gäste erwartet. Für 19 Uhr ist die Entzündung des traditionellen Osterfeuers vorgesehen. Mit Einbruch der Dunkelheit, etwa 21 Uhr, erfolgt der Start des Osterräderlaufs. Dabei rollen 13 brennende Holzräder den Halberg hinab. Den grandiosen Abschied des ohnehin bereits feurigen Abends bildet das Höhenfeuerwerk.

Im nordrhein-westfälischen Hagen wird zu Ehren des Osterfestes gleich eine Kirmes gefeiert und das bereits zum 54. Mal. Vom 19. bis 27. April wird der Otto-Ackermann-Platz auf dem Höing zum Festplatz mit Fahrattraktionen, diversen Festaktivitäten und gleichfalls einem Feuerwerk. Die Eröffnung der Hagener Osterkirmes erfolgt am 19. April um 14 Uhr durch den Freibierfassanstich vom Bürgermeister höchstpersönlich. Gleichzeitig wird der Rummel mit einer Happy Hour eröffnet. Jede Karussellfahrt kostet dann einen Euro. Den Höhepunkt am Freitag, dem 25. April, bildet „Höing in Flammen“. Damit ist das beliebte Höhenfeuerwerk gemeint, das gegen 21 Uhr entzündet werden soll. Vorbei ist die 54. Hagener Osterkirmes damit aber noch nicht. Bis zum 27. April hat die Kirmes täglich von 14 bis etwa 22 Uhr geöffnet. Fast zehn Tage lang wird in Hagen gefeiert. Da lohnt sich ein Besuch. Wer zu weit weg wohnt, hat aber bestimmt auch in seiner Umgebung die Möglichkeit, an einer Osterveranstaltung teilzunehmen.

Bildquelle: © kilroygraphics / Pixelio.de