Auch um das Heidelberger Schloss ranken sich viele Legenden und Gerüchte. So weiß man inzwischen, dass das Schloss zu Heidelberg auf der Ruine einer alten Burg errichtet wurde. Von dieser Burg ist aber nicht mehr viel erhalten, nur einige Steinquader sind noch stumme Zeugen der Vergangenheit. Erbaut wurde das Heidelberger Schloss im 15. Jahrhundert. Über die Generationen wurde das Schloss an fast jede kurfürstliche Familie weitergegeben. Diese bauten das Schloss im Laufe der Jahrhunderte immer weiter aus. Es wurden Wege errichtet und Wehrtürme und Häuser gebaut. Das Heidelberger Schloss hat bis heute seinen Reiz nicht verloren, denn noch immer erweckt der Schlossgarten mit der eindrucksvollen Festung im Hintergrund bei vielen Menschen romantische Gefühle. Natürlich bietet sich eine solche Atmosphäre an, wenn man Feste feiern möchte. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass am Heidelberger Schloss regelmäßige Events stattfinden.
Das bekannteste Event ist die Heidelberger Schlossbeleuchtung. Bei dieser Veranstaltung wird das Schloss in ein grandioses Feuerwerk getaucht. Die Heidelberger Schlossbeleuchtung ist inzwischen zu einer festen Tradition in Heidelberg geworden. Drei Mal im Jahr findet das atemberaubende Feuerwerk statt. Die erste überlieferte Schlossbeleuchtung fand übrigens im Jahre 1815 statt. Zum damaligen Zeitpunkt wurde es anlässlich der „heiligen Allianz“ gegen Napoleon und seine Truppen entzündet. Heute will man mit dem Feuerwerk vor allen Dingen an die Zerstörung Heidelbergs und des Schlosses in den pfälzischen Erbfolgekriegen erinnern. Deswegen wird das Schloss symbolisch in Brand gesetzt. Der Aufwand, ein solches Feuerwerk zu entzünden, ist ohne Zweifel sehr groß. Allein für die bengalischen Feuer, die rund um das Schloss entzündet werden, braucht man an die 50 Helfer. „Natürlich haben wir besondere Sicherheitsvorkehrungen für eine solche Veranstaltung“, sagt der Veranstalter. Wer sich das Spektakel selber einmal ansehen möchte, sollte früh genug vor Ort sein, denn die Plätze sind schnell weg. Die beste Sicht auf die Schlossbeleuchtung hat man übrigens vom gegenüberliegenden Neuenheimer Ufer. Für die drei Feuerwerke im Jahr gibt es spezielle „Feuerwerksfamilien“. Diese Familien wechseln sich jedes Jahr ab, das Schloss mit einem spektakulären Feuerwerk in Szene zu setzen. Damit es nicht langweilig wird, gibt es jedes Jahr ein neues Feuerwerk zu bestaunen. Wenn man sich die Schlossbeleuchtung anschaut, sollte man auf jeden Fall einen Fotoapparat mitnehmen, denn so ein Feuerwerk sieht man nicht alle Tage. Der Beginn des Events ist immer abends ab 22.15 Uhr, das Ganze dauert gut eine Stunde.
Natürlich ist auch für Essen und Trinken gesorgt. Rund um das Schloss gibt es zahlreiche Zelte, in denen alles finden kann. Letztes Jahr besuchten knapp 40.000 Menschen das Event am Heidelberger Schloss, und viele waren mehr als nur begeistert. „Ich finde es jedes Jahr ein wenig unheimlich, das Schloss in einem solch schummrigen Licht zu sehen, andererseits ist es auch unglaublich faszinierend, so etwas zu sehen“, sagt eine Heidelbergerin. „Das ist einfach ein unglaubliches Spektakel, das man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen sollte“.