Bereits zum 10. Male riefen die Kinderbürgermeisterin und unzählige Helfer zum Feiern der Kinderkulturnacht im thüringischen Eisenach auf. Die Stadt im Westen Thüringens ist weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt für ihre Feste. Mit dem Sommergewinn im Frühjahr ist sie Ausrichter des größten Frühlingsfestes in Deutschland. Einen solchen Bekanntheitsgrad hat die Kinderkulturnacht zwar noch nicht erlangt, aber mit mehr als 5.000 Besuchern in diesem Jahr braucht sie sich durchaus nicht zu verstecken. Und auch das Wetter meinte es gut. Sommerliche Temperaturen bis in die Nacht hinein sorgten dafür, dass sich die Zahl der Besucher bis zum Abschlussfeuerwerk um 23 Uhr auf dem Marktplatz kaum verringerte.
Für ein symbolisches Eintrittsgeld von zwei Euro gab es jede Menge zu sehen und zu erleben. Die Kinderkulturnacht lebt vom Mitmachen und das trifft nicht nur auf die Schauspieler und Musiker zu, die mit ihren Aufführungen einen tollen Rahmen schufen. Traditionell beginnt die sogenannte Kikuna mit einem Malwettbewerb, der von der Kinderbürgermeisterin ausgeschrieben wird. Nach dem Festlegen eines Leitmotivs – in der Regel ein Tier – werden die Kinder aufgefordert, jenes zu zeichnen. Die schönsten Bilder werden von einer Jury ausgewählt. Der erste Platz wird das Logo der Kinderkulturnacht. Im Jahr 2014 folgten rund 800 kleine Künstler der Aufforderung, eine Katze zu gestalten. Gewinner wurde der 10jährige Serhat. Seine Katze wies den Besuchern der Kinderkulturnacht den Weg. Sie war im Programmheft und auf Wegweisern zu sehen und kennzeichnete die Einrichtungen, die eigens für die Kikuna ihre Türen geöffnet hatten. Aber auch alle anderen Bilder kamen zu Ehren und wurden in der Georgenschule am Markt ausgestellt.
Am 12. Juli war es dann endlich soweit: Rund um die Innenstadt begann ab 18 Uhr ein großes Treiben. Für die Wege zwischen den einzelnen Stationen standen Kleinbusse und eine Kutsche bereit. Ansonsten konnte man ebenfalls zu Fuß alle Veranstaltungsorte problemlos erreichen. Ein bunter Mix aus Mitmachaktivitäten wurde geboten. Dabei griffen die Veranstalter sowohl traditionelle als auch moderne Themen auf. Auf der Esplanade gaben sich Feuerwehr, Polizei, ASB und THW ein Stelldichein. Sie hatten Geräte und Fahrzeuge zum Anfassen und Ausprobieren dabei. Die Kampfsportschule Berk lud zum Zuschauen und Mitmachen ein. Im Rathaus kamen Tierfreunde beim Infostand des Nationalparks Hainich mit Bastelstraße und der Informationsveranstaltung rund um die Katze vom Tierschutzverein Hessisch-Lichtenau auf ihre Kosten. Zudem hatte Eisenachs Oberbürgermeisterin Katja Wolf ihre sonst gut verschlossene Dienststube geöffnet und gab einen Einblick, wie es ist, Oberhaupt einer kreisfreien Stadt zu sein.
An der Kinderkulturnacht nahmen weiterhin die Nikolaikirche, das Thüringer Museum, die Stadtbibliothek, die Wartburg-Sparkasse, die Lokalredaktion der Thüringer Allgemeinen, der Spielwarenladen „Die Murmel“, das Schindler-Haus & Atelier, das Kinder- und Jugendzentrum „Alte Posthalterei“, die Georgenkirche und das Bachhaus teil. Zentrum der Kinderkulturnacht bildete der Markt. Von hier aus starteten die Führungen mit den Eisenachern Nachtwächtern, es wurde Stockbrot und Pizza im Lehmbackofen gebacken, getischlert, Radio gemacht, mit Greifvögeln auf Tuchfühlung gegangen und vieles mehr. Da verging die Zeit bis zum Feuerwerk wie im Fluge und so mancher Gast versprach kurz nach dessen Verglühen, auch im nächsten Jahr unbedingt wieder mit von der Partie zu sein.
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