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Feuerwerk

Umfrage ergab: Die Mehrheit der Deutschen liebt Feuerwerk an Silvester

Wann ist ein Zeitpunkt für eine Umfrage günstiger, als unmittelbar vor dem stattfindenden Ereignis? Das dachte sich ebenfalls das Meinungsforschungsinstitut YouGov und fragte kurz vor Silvester, was die Deutschen von Feuerwerk halten.

713415_web_R_K_B_by_Tim Reckmann_pixelio.deJedes Silvester das gleiche Spiel: Millionen von Feuerwerkskörpern werden in der Nacht vom 31. Dezember zum 1. Januar in die Luft gejagt. Ein Schauspiel, das stets die gleichen Widersprüche hervorruft. Die Einen können sich Silvester ohne Feuerwerk nicht vorstellen, die Anderen verwünschen die Knallerei und könnten gut darauf verzichten. Kurz vor dem Jahreswechsel wollte das Meinungsforschungsinstitut YouGov mal genauer wissen, wie die Deutschen denn nun zum Feuerwerk stehen. Es startete eine Umfrage, bei der sich die Mehrheit für die Silvesterknallerei aussprach. Erstaunlich, denn immerhin gaben 25 Prozent der Befragten an, dass sie schon einmal bei einer Verletzung durch einen Feuerwerkskörper dabei waren.
Seit Längerem wird bereits über ein großflächiges Verbot von Feuerwerk diskutiert. Bei der aktuellen Umfrage konnte dieser Vorschlag allerdings nicht überzeugen. Lediglich für 37 Prozent spielen die negativen Seiten wie der Dreck oder die Verletzungs- beziehungsweise Brandgefahr eine Rolle. Scheinbar überwiegen der Reiz und die Schönheit eines Feuerwerks. Von dem oben erwähnten Viertel wurden sieben Prozent selbst durch einen Feuerwerkskörper verletzt, 19 Prozent der Befragten wurden bereits Zeuge einer Verletzung durch einen solchen.
Das Ergebnis der Umfrage deckt sich mit den Erfahrungen der Feuerwehren und Notdienste in den vergangenen Silvesternächten. Schon lange vor dem Jahreswechsel berichten die Medien vermehrt über Verletzungen und Todesfälle durch zumeist illegale oder selbst gebaute Feuerwerkskörper. Erschreckend ist, dass die Zahl der Meldungen und Unfälle Jahr für Jahr zunimmt. Dieser Umstand hat die Diskussion nach strengeren gesetzlichen Regelungen zum Abbrennen von Feuerwerk laut werden lassen.
Im Jahr 2013 forderte etwa die Grünen-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, dass Böller nur an bestimmten Plätzen erlaubt sein sollten. Die Gewerkschaft der Polizei teilt diese Meinung. Vor allem im Innenstadtbereich von Großstädten erscheint ihr das Einführen sogenannter „Knall-Zonen“ sinnvoll. In Mailand in Italien war das Knallen an diesem Silvester vollständig untersagt. Keine schöne Vorstellung für die Feuerwerksliebhaber hierzulande! Dann lieber vorgeschriebene Flächen, wo man knallen darf. Seit fünf Jahren ist das Abbrennen von Feuerwerk in der Nähe von Fachwerkhäusern in Deutschland gesetzlich verboten. Eine durchaus nachvollziehbare Maßnahme, die in der Bevölkerung allgemein auf Verständnis trifft.
Dem bekannten Aufruf „Brot statt Böller“ folgen immerhin 15 Prozent der Befragten. Sie gaben an, etwas von ihrem Geld zu spenden und dafür beim Feuerwerkskauf zu sparen oder gar ganz auf die Böllerei zu verzichten. Elf Prozent der Umfrageteilnehmer spenden und böllern trotzdem aus vollen Rohren. 24 Prozent geben nicht mehr als zehn bis 30 Euro für Feuerwerk aus.
Rund 124 Millionen Euro haben die Deutschen für ihr Feuerwerk zur Begrüßung des Jahres 2015 ausgegeben, schätzt der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI). Das ist ungefähr der gleiche Betrag wie im Vorjahr, in dem der Höchststand an Ausgaben seit 1999 erreicht wurde. Am wenigsten wurde 2004 ausgegeben. Da belief sich der Umsatz auf gerade einmal 87 Millionen Euro.
Beliebt waren in diesem Jahr Batterie- und Verbundfeuerwerke. Sie müssen nur einmal angezündet werden, um eine Vielzahl von Effekten hervorzubringen. Etwa die Hälfte des Branchenumsatzes zu Silvester 2014 geht auf derartige Pyrotechnik zurück. Danach folgt die klassische Rakete, die so etwas wie ein Evergreen in der Welt des Feuerwerks ist. Familiensortimente kamen mit einem Anteil von 20 Prozent auf Platz drei. Leucht- und Jugendfeuerwerk sicherte sich den Rang vier, während Knaller mit 5 Prozent ebendiesen Platz erreichten.

Bildquelle: © Tim Reckmann / Pixelio.de

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